Der Verein Raetia

Da wir primär das kulturelle Gut der Region fördern wollen und nicht gewinnorientiert sind, wurde ein Verein als Rechtsform gewählt.

Raetia ist ein Verein in der Deutschschweiz, mit dem Ziel, dort die bündnerromanische Sprache bekannt zu machen.
Der Verein übernimmt die Entwicklung und Ausarbeitung von Lernsoftware fürs Romanische und sieht sich verantwortlich für die dazugehörige Webseite. Ausserdem sorgt der Verein für die ständige Nachbesserung und Weiterentwicklung der Programme.

Anschrift

Verein Raetia
Alte Landstrasse 129b
8804 Au ZH

Der Name Raetia

Raetia (auch Rätien oder Rhätia) war eine römische Provinz, benannt nach den Rätern. Sie umfasste das nördliche Alpenvorland zwischen südöstlichem Schwarzwald, Donau und Inn und reichte im Süden von den Tessiner Alpen („Lepontinische Alpen“) über Graubünden und einen Teil Nordtirols zu einem oberen Teil des Eisacktals. Zeitweise reichte sie bis etwa Schwäbisch Gmünd zum rätischen Limes nordwestlich über die obere Donau hinaus. Die römische Provinz wurde Jahrzehnte nach der militärischen Eroberung im ersten Jahrhundert n. Chr. eingerichtet und im vierten in die südliche/südöstliche Raetia prima (Churrätien) und die nördliche/nordwestliche Raetia secunda unterteilt. Deren Hauptstädte waren zunächst mit hoher Wahrscheinlichkeit Cambodunum (Kempten (Allgäu)), später Curia Raetorum (Chur) und Augusta Vindelicorum (Augsburg).
Ihr Gebiet überdeckte sich nur zum Teil mit dem ursprünglichen Siedlungsgebiet der Räter. Seit dem 3. Jahrhundert bildete sich in ihrem nordwestlichen Bereich der germanische Stamm der Alamannen. Im früheren 6. Jahrhundert unterstand sie den Ostgoten; in der Folge entstand unter weiterem Eindringen der Alamannen in ihrem östlichen Bereich der Stamm der Bajuwaren.

Geografie

Die Nordgrenze der Provinz war gleichzeitig die Grenze des römischen Reichs zum nicht eroberten Teil Germaniens, der Germania Magna genannt wurde. Im Westen grenzte Raetia zunächst an die Reichsprovinz Gallia Belgica, seit deren Teilung unter Domitian (81–96) an Germania superior, im 4. Jahrhundert stattdessen Sequana bzw. Maxima Sequanorum. Weiter südwestlich grenzte Vallis Poenina bzw. Alpes Graiae et Poeninae an. Noricum war die östliche Nachbarprovinz. Im Süden lag gleich das Kernland Italien, das erst ab 300 n. Chr. (Diokletian) in die Provinzteilung einbezogen wurde (Gallia transpadana, Venetia et Histria).

Die Grenzen verliefen so:

  • Die Nordgrenze und Verteidigungslinie bildete zwischen Castra Batava (Passau) und dem Kastell Eining bei Kelheim der Danuvius (Donau).
  • Westlich davon wurde sie bis etwa 95 n. Chr. durch die obere Donau und danach von dem 166 km langen rätischen Limes markiert, der sich vom Kastell Celeusum (Markt Pförring) in nordwestlicher Richtung nach Gunzenhausen (Altmühl), von dort weiter in südwestlicher Richtung nach Lorch (bei Schwäbisch Gmünd) zog, wo Raetia an Germania superior grenzte und der Limes sich als obergermanischer nach Norden fortsetzte (→ ORL: Streckenverlauf). Im 3. Jahrhundert wurde er aufgegeben, fortan bildeten (von West nach Ost) der Hochrhein, der Bodensee, die Iller und ab der Illermündung die Donau die nördliche Grenze der Provinz zur Germania Magna. Vom östlichen Bodensee zur Iller und von dort nach Norden entlang der Iller bis zur Donau wurde die neue befestigte Grenzlinie des Donau-Iller-Rhein-Limes geschaffen.
  • Die Westgrenze verlief südwärts vom Ausfluss des Untersees des Bodensees über Ad Fines (Pfyn) ins Gebiet zwischen Zürichsee und Walensee zum Oberalppass, wobei das Tal der Linth (Glarus) sicher und dasjenige der Reuss (Uri) inklusive Urseren sowie das Haslital wahrscheinlich zu Rätien gehörten. und über den Furkapass (vielleicht) zum Fletschhorn.
  • Von dort zog sich die Südgrenze über den Splügen- und den Malojapass durchs Vinschgau bis Brixen (Zusammenfluss von Rienz und Eisack).
  • Die Grenze zu Noricum verlief nordwärts durchs Zillertal und dann den Inn (Aenus, Oenus) entlang zur Donau.
  • Der Verlauf der südlichen Grenze Rätiens im heutigen Tessin und südlichen Graubünden ist in der Forschung umstritten. Die eine Seite legt den Grenzverlauf auf den Alpenhauptkamm, weil die spätere Ausdehnung der Bistümer Mailand, Como und Novara die Zugehörigkeit des ganzen heutigen Kantons Tessin und des Misox sowie des Bergell und des Veltlins zu drei Stadtgemeinden bereits in römischer Zeit wahrscheinlich mache. Die andere Seite rechnet das Gebiet der Lepontier zu Rätien und legt die Grenze südlich einer Linie zwischen Domodossola–Locarno und Bellinzona. Das Bergell und das Veltlin inklusive Valposchiavo und Bormio werden im Allgemeinen jedoch eher zu Italien gerechnet. Keine Seite konnte jedoch bis heute entscheidende Argumente oder archäologische Belege beibringen.