Geographie

Südlicher Abschnitt des Tals mit Blick zur Staumauer

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Die Gemeinde umfasst alle Ortschaften im Val Medel, dem Tal zwischen Disentis/Mustér und dem Lukmanierpass. Ihre Südgrenze ist gleichzeitig die Kantonsgrenze zwischen Graubünden und dem Tessin. Medel (Lucmagn) umfasst daher zahlreiche Dörfer, Weiler und Einzelsiedlungen. Früherer Mittelpunkt war Platta (1’389 m ü. M.) – die kleine, lawinengefährdete Siedlung wird noch heute als Hauptort bezeichnet.[2] Grösstes Dorf ist heute Curaglia. Andere Hauptsiedlungen der weitläufigen Gemeinde sind (von Nord nach Süd) Soliva (1’492 m), Mutschnengia (1’405 m), Fadretsch (1’278 m), Baselgia (1’365 m), Drual (1’412 m), Matergia (1’415 m), Pardé (1’400 m), Fuorns (1’488 m), Acla (1’477 m) und Sogn Gions (1’623 m).

Vom gesamten Gemeindegebiet von über 136 km² sind über 90 km² unproduktive Fläche, meist Gebirge. Die höchsten Punkte sind der vom Medelsergletscher bedeckte Piz Medel (3’210 m) und der Scopí (3’190 m). Der Stausee Lai da Sontga Maria am Lukmanierpass ist 177 ha gross. Weitere 2026 ha sind von Wald und Gehölz bedeckt. Die landwirtschaftliche Nutzfläche von 2421 ha besteht aus 2072 ha Maiensässen und 349 ha Acker- und Wiesland. Die restlichen 80 ha Gemeindegebiet entfallen auf Siedlungsflächen.

Wegen der Goldvorkommen im Gebiet wurden immer wieder verschiedene Projekte lanciert. Schon seit mindestens 1985 gehört Goldwaschen im Medelser Rhein zur Freizeit-Unterhaltung des Disentiser Hotels Acla da Fontauna. Die Swiss Gold Exploration AG plant einen kommerziellen Abbau.[3] Am 1. April 2012 lehnten die Stimmbürger der Gemeinde deutlich eine Kompetenzabtretung in Sachen Schürfkonzession an den Gemeindevorstand ab. Somit bleibt die Erteilung einer Konzession Sache der Stimmberechtigten, welche offensichtlich den Erhalt einer intakten Landschaft sehr hoch bewerten.

Das Gebiet soll auch Teil des Parc Adula Nationalparks werden.

Bevölkerung

Curaglia März 2011

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Von den Ende 2004 480 Bewohnern waren 476 Schweizer Staatsangehörige. Die Bevölkerung spricht grossmehrheitlich Sursilvan und ist katholisch. Einige Weiler (Mutschnengia, Soliva) wurden wahrscheinlich im 14./15. Jahrhundert von deutschsprachigen Walsern besiedelt.

Curaglia zählt rund 300 Einwohner. In Drual leben zehn und in Matergia vier Personen. In Pardé leben rund 40 Personen und in Fuorns rund 50 Personen. Acla – vormals die letzte Siedlung im Tal – ist seit einem Lawinenniedergang am 6. April 1975 nicht mehr ganzjährig bewohnt.