Geschichte

Der Ortsname Breil/Brigels ist eine Ableitung vom keltischen Stamm *briga «Berg, Hügel, Hügelfestung» mit dem Suffix -ilos.[3]

Eine Hügelfestung stand auf dem Hügel St. Eusebius (rät. Sogn Sievi). Im Frühmittelalter gab es im Dorfteil Cuort einen Zentralhof der rätischen Viktoriden mit dazugehörigen Gütern in Danis, Dardin, Schlans und Trun. Brigels wird 765 im Stiftungstestament des Churer Bischofs Tello erstmals als Bregelo erwähnt, in dem er den Zentralhof dem Kloster Disentis vermachte. Wahrscheinlich bald nach der Schenkung errichtete das Kloster für seine Eigenleute eine Kirche mit dem Disentiser Martinspatrozinium. Die Pfarrkirche könnte aber auch mit der in der Tello-Urkunde von 765 genannten Kirche ad sanctam Mariam identisch sein. Die Pfarrkirche S. Maria und die Kapelle St. Eusebius kamen 1185 durch päpstliche Bestätigung an das Kloster Disentis.

Im 13. Jahrhundert oblag der Abtei Disentis der Schutz des Landes, die Durchführung des Hochgerichts und die Verwaltung. Die Brigelser mussten dafür den Zehnten an Korn und Obst abliefern und am Verenatag mit den Leuten von Sumvitg in Frondienst für das Kloster fischen. Die Burg Marmarola, Wohnsitz der Familie Latour in der Zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, war wahrscheinlich ein Meierturm der Abtei. 1536 zogen rund 200 sogenannte äussere Freie von Laax nach Brigels, die sich in das Hochgericht Cadi einkauften und 1542 ein eigenes Statthaltergericht bekamen. Brigels bildete zusammen mit Medel den dritten Hof in der Cadi. 1550 forderten Pestzüge 316 und 1631 130 Tote. 1738 lösten die Einwohner die Zehntrechte ab. Die Bauern von Brigels benutzten den Kistenpass um ihr Vieh auf der Limmernalp und ihre Schafe im Muttseegebiet zu sömmern sowie als Verbindung ins Glarnerland. Auf Brigelser Boden standen zwölf Kirchen und Kapellen. Im 17. bis 19. Jahrhundert war Brigels dank der Familie Latour ein politisches Zentrum der Cadi.

1870 wurde die Strasse Brigels-Waltensburg/Vuorz und 1890 die Kantonsstrasse Tavanasa-Brigels erstellt, die dem in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzenden Sommertourismus zugutekamen. 1943 ändert die Gemeinde ihren bisherigen Namen Brigels amtlich in den romanisch-deutschen Doppelnamen Breil/Brigels. Seit 1945 ist Brigels Schiessplatz der Fliegerabwehr. Seit 1946 ein Zentrum der Elektrizitätswirtschaft, die in Brigels und Tavanasa ein Ausgleichsbecken und Zentralen unterhält. 1972 begann mit dem Ausbau der Skilifte Pez d’Artgas Entwicklung zum Wintersportzentrum zusammen mit Waltensburg/Vuorz. 1990 waren 15 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft, 35 % in Gewerbe und Industrie und 50 % im Dienstleistungssektor (Tourismus) tätig.

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Bildung

In der Gemeinde gibt es zwei Schulhäuser. Im Schulhaus Brigels-Dorf werden Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse unterrichtet. Das gesamte Schulangebot (Kindergarten, Primarschule, Real- und Sekundarschule) bietet das Schulhaus Danis/Tavanasa an. Im Kindergarten und von der 1. bis 3. Schulklasse werden die Kinder ausschliesslich in Romanisch, ab der 4. Klasse immer mehr auf Deutsch unterrichtet.

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Wirtschaft

In Tavanasa betreiben die Kraftwerke Vorderrhein, ein Partnerunternehmen der Nordostschweizerischen Kraftwerken (NOK) eine Schaltanlage an der Zentrale Tavanasa.

Verkehr

Die Gemeinde erreicht man mit der Rhätischen Bahn und ab Tavanasa mit dem Postauto. Nächstgelegener Autobahnanschluss ist Reichenau an der A13.