Wesen des Dialekts

Der Dialekt hat nie eine eigene Schriftsprache entwickelt. In der Schule wurde bis 2008 Vallader gelernt, von 2009 bis 2013 wurde im ganzen Tal bei schriftlichen Dokumenten und Verlautbarungen auf den Behörden und in der Schule die Einheitssprache Rumantsch Grischun verwendet. 2012 wurde eine Volksinitiative angenommen, die die Rückkehr zu Vallader als Alphabetisierungssprache bestimmt. Deren Umsetzung wird derzeit (Stand: 2013) vollzogen. Eine auffällige Eigenheit des Jauer ist die ungewöhnliche Betonung derjenigen Verben, die andernorts in Romanischbünden auf betontes -ar enden.

Im Münstertal werden diese auf der vorletzten Silbe betont und die Endung wird zu -er abgeschwächt, z. B. guárder statt guardár (dt. schauen). Eine andere Eigentümlichkeit, insbesondere gegenüber dem Vallader, ist die Aussprache von betontem -an- als -aun-, so z. B in rumauntsch statt rumantsch oder cháunter statt chantár (dt. singen).