Bevölkerung

Herkunft und Nationalität

Von den Ende 2005 5’121 Bewohnern waren 3’382 (= 66 %) Schweizer Staatsangehörige. Die letzte Volkszählung zeigte den internationalen Charakter der Einwohnerschaft und ergab folgendes Bild: Insgesamt zählte man damals nebst den 3’527 Schweizern 2’062 Ausländer (= 37 %).

Religionen und Kofessionen

St. Moritz nahm erst 1577 die Reformation an, später als die meisten anderen Engadiner Gemeinden. Heute ist die Gemeinde infolge starker Zuwanderung aus Südeuropa (vor allem Italien und Portugal) konfessionell gemischt. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gab es 3137 Katholiken (56 %), 1736 Protestanten (31 %), 124 Orthodoxe (2 %), 351 Konfessionslose (6 %) und kleine Minderheiten an Muslimen und Juden (43 respektive 16 Personen). 165 Einwohner machten keine Angabe zu ihrem Glaubensbekenntnis.

Ortsbild beim Schiefen Turm, Januar 2014

Lizenzangaben Bildherkunft

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1803 (Anzahl Einwohner 184)
Jahr 1870 (Anzahl Einwohner 400)
Jahr 1880 (Anzahl Einwohner 394)
Jahr 1910 (Anzahl Einwohner 3197)
Jahr 1920 (Anzahl Einwohner 2614)
Jahr 1930 (Anzahl Einwohner 3968)
Jahr 1950 (Anzahl Einwohner 2558)
Jahr 1960 (Anzahl Einwohner 3751)
Jahr 1970 (Anzahl Einwohner 5699)
Jahr 1980 (Anzahl Einwohner 5900)
Jahr 1990 (Anzahl Einwohner 5426)
Jahr 2000 (Anzahl Einwohner 5589)
Jahr 2005 (Anzahl Einwohner 5121)
Jahr 2010 (Anzahl Einwohner 5202)

Bis 1880 war St. Moritz ein kleines Dorf, obwohl sich die Bevölkerung zwischen 1803 und 1870 von 183 auf 400 Personen mehr als verdoppelt hat. Innerhalb dreier Jahrzehnte folgte ein Bevölkerungswachstum von 394 (1880) auf 3’197 Einwohner (1910; +711 %). Infolge eines Rückgangs des Fremdenverkehrs sank die Bevölkerung in den 1910er-Jahren bedeutend, wuchs daraufhin bis 1930 auf einen neuen Höchststand von 3’968 Personen an. 1941, mitten im Zweiten Weltkrieg, wurden nur mehr 2’418 Einwohner gezählt. Zwischen 1950 und 1980 folgte ein weiterer starker Bevölkerungsschub von 2’558 auf 5’900 Personen (+131 %). Seit diesem Höchststand sinkt die Einwohnerzahl erneut (1980–2005: −13 %).

Sprachen

Die ursprüngliche Sprache Puter, ein Idiom des Bündnerromanischen, wurde schon 1880 von nur noch 50,2 % der Einwohnerschaft gesprochen. Verdrängt wurde es nicht nur vom Deutschen, sondern auch vom Italienischen. 1900 hatte Italienisch eine relative Mehrheit (mit 31 %), ebenso 1910. Mittlerweile dominiert Deutsch deutlich, gefolgt von Italienisch. Das Romanische verlor hingegen kontinuierlich an Boden; 1941 gaben noch 20 %, 1970 8 % der Einwohner Romanisch als Muttersprache an. Bloss noch 13 % der Bevölkerung konnten sich im Jahr 2000 auf Romanisch verständigen – der mit Abstand tiefste Wert aller Oberengadiner Gemeinden. Die Tabelle zeigt die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte.

Nach Deutsch und Italienisch ist Portugiesisch mit 7 % Bevölkerungsanteil die dritthäufigste Sprache. Dem Engagement des St. Moritzer Verlegers Gammeter ist es zu verdanken, dass nach dem Einstellen der romanischen Zeitung Fögl Ladin seine Engadiner Post nun zweisprachig als Engadiner Post / Posta Ladina erscheint.